Appenzell um eine Nasenlänge voraus

  • Herren 1
  • 23.05.2016
  • Raphael Jakob
  • 1532
 
Dank einem knappen Sieg gewinnen die Appenzeller gegen die Fürstenländer und treffen in der nächsten Runde auf Ad Astra Sarnen aus der NLB.

Wenn man im Spital am warten ist, rechnet man mit vielem, aber nicht daran, dass man im Anschluss noch den Spielbericht schreiben muss. Aus diesem Grund steht dieser Spielbericht im Zeichen der Nase. Falls jemand jetzt bereits die Nase rümpft. Einmal gut durchatmen und beim nächsten Mal selber schreiben.

In der ersten Cuprunde trafen die Appenzeller auf das Team Zuzwil-Wuppenau, welches normalerweise in der höchsten Kleinfeldliga spielt. Nach einem Einlaufen bei schönstem Wetter und einer gut gewärmten Halle war auch die letzte blasse Nasse verschwunden und die Mannschaft heiss auf das Spiel. Dies galt jedoch auch für den Gastgeber, welcher prompt durch einen sehenswerten Freistoss in Führung ging. Die Appenzeller liessen sich jedoch nicht weiter auf der Nase herumtanzen und ergriffen nun das Spieldiktat. Zudem bewies Rico ein gutes Näschen, als er beim Freistoss den Ball zu Chötz schob, welcher diesen sauber im Tor versenkte. Den Verteidigern eine Nasenlänge voraus war Laimbacher, der den Ball aus der Ecke durch die Verteidiger schob und den heranstürmenden Mösli bediente, welcher die Führung erzielen konnte. Apropos auf der Nase herumtanzen. Nach einer schönen Kombination mit Gigi schloss Laimbacher die Ballstafette erfolgreich mit dem 3-1 ab.

Nach gut der Hälfte der Spielzeit kamen die Appenzeller zum ersten Powerplay. Gigi nutzte die Gelegenheit um dem anwesenden Publikum seine Schusstechnik zu zeigen. 4-1. Ein Naseweis bemerkte dabei auf der Bank, dass bei den letzten zwei Toren jeweils der Assistgeber des Tores zuvor traf. Nach dem man der dritten Linie unter die Nasen rieb, dass sie als einzige noch nicht getroffen haben, hatten Andrin und Severin die Nase gründlich voll und der gerade erst vor kurzem 16 Jahre alt gewordene Sevi durfte sich als Spender einer Runde isotonischer Getränke feiern lassen. Und das Spiel ging munter weiter. Zu schnell für Mario, welcher auf der Strafbank ein bisschen verschnaufen durfte. Die Fürstenländer nutzten das Powerplay erfolgreich zum 5-2 und trafen gleich ein weiteres Mal. Danach war die Reihe wieder an den Appenzellern resp. genauer gesagt bei Chötz, welcher bereits einmal getroffen hatte und aus diesem Grund wohl Beni bediente, welcher seinen Torinstinkt aufblitzen liess und die Führung wieder auf drei Tore erhöhte. Laimbacher fasste sich an die Nase, als der Schiedsrichter ihn auf die Strafbank schickte, doch alles Naserümpfen nützte nichts und die Appenzeller mussten wieder in Unterzahl spielen. In diesem Boxplay machte die Nase des Autors mit einem Ellbogen Bekanntschaft. Und auch wenn die Bekanntschaft nicht lange anhielt, so hinterliess dieser Kontakt doch einen bleibenden Eindruck. Während der Autor versuchte, in der Garderobe die Sache wieder gerade zu biegen, bekamen die Appenzeller noch einen weiteren Gegentreffer.

Quizfrage: Wie schnell sollte man eine gebrochene Nase flicken? Antwort a) So schnell als möglich. Antwort b) Möglichst lange warten und dann mal schauen, ob wirklich was gebrochen ist.
Wer sich für Antwort A entscheidet, der gehört zu jenen Personen, welche bereits einmal eine Nase gebrochen haben oder jemanden kennen, der schon mal eine Nase gebrochen hat. Antwort B wählen hingegen wohl nur die Mitarbeiter des Spitals Wil aus.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Sabrina, welche den Autor durch das Fürstenland fuhr und dann geduldig wartete, bis er die Behandlung bekam resp. eben nicht bekam. Übrigens, im Gegensatz zu den Handwerkern kann man das Spitalpersonal mit einer 50er-Note auch nicht zur Schwarzarbeit überreden. Somit verpassten Sabrina und der Autor das letzte Drittel, bei welchem Zuzwil zuerst der Anschlusstreffer zum 6-5 gelang, bevor sie in Überzahl spielen konnten. Badnoseboy Mario nahm zum zweiten Mal auf der Strafbank Platz. Es ist nicht bekannt, ob die Trainer dem Team nochmals so richtig die Nase putzten, aber immerhin gelang ihnen der nächste Treffer. Rico auf Beni, 7-5. Nach einem erneuten Freistosstreffer des Gastgebers wären die Appenzeller fast noch auf die Nase gefallen, konnten den Sieg aber doch noch einfahren.

Traditionellerweise verpflegen sich die Appenzeller nach einer Runde in Zuckenriet im Restaurant Adler, welches für seine Cordon Bleu bekannt ist. Nach dem die Stimmung beim letzten Mal gedrückt war (Bayern gewann damals das Champions League Finale gegen Dortmund), war sie diesmal ausgelassen. Was wohl daran lag, dass jeder dem Auto noch einen lustigen Witz unter die Nase reiben musste.

Zum Schluss noch dies. Die Nase sitzt nun nach einem geübten Handgriff und ein bisschen Würgen wieder am richtigen Platz. Und der Arzt hatte nur eine Frage: Warum sind Sie nicht schon gestern vorbeigekommen?

Für den UHA spielten: Michael Inauen (Torwart), Cedric Sutter (Torwart), Marco Mösli (1/0), Sandro Bösch, Rico Baumann (0/2), Aurel Eugster (1/1), Michael Laimbacher (1/1), Florian Manser, Sepp Räss (0/1), Kurt Frischknecht (1/1), Danilo Capatt, Benjamin Fässler (2/0), Lukas Sutter, Raphael Jakob, Aurel Sutter, Andrin Sutter (0/1), Mario Gasser, Alain Köppel, Michael Büchler, Severin Moser (1/0)