Rasante Aufholjagd nicht belohnt

  • Damen
  • 16.12.2018
  • E.Störi/N.Fässler
  • 490
 
Das Drehbuch für den Krimi hätte nicht besser geschrieben werden können. Die Damen des UH Appenzell holten am Samstagabend in Bellinzona gegen den SU Mendrisiotto einen 6:1-Rückstand auf, verloren das Spiel aber eine Sekunde vor Schluss mit 9:8.

Das Drehbuch für den Krimi hätte nicht besser geschrieben werden können. Die Damen des UH Appenzell holten am Samstagabend in Bellinzona gegen den SU Mendrisiotto einen 6:1-Rückstand auf, verloren das Spiel aber eine Sekunde vor Schluss mit 9:8.

Der Start ins Spiel lief wunschgemäss. Bereits im ersten Einsatz gingen die Appenzellerinnen durch Sabrina Schmid mit 1:0 in Führung. Doch die Freude hielt nicht lange an, denn bereits 30 Sekunden später glichen die Tessinerinnen die Partie wieder aus. Die Innerrhoderinnen spielten ein abgeklärtes Unihockey und liessen den Ball gekonnt laufen. Dennoch schlich sich ein Fehler in der Defensive ein. Die Tessinerinnen fackelten nicht lange und versenkten den Ball eiskalt im Tor. Mit einem 2:1 ging es in die erste Drittelspause.

Das zweite Drittel gehörte nicht den Appenzellerinnen: Nach zehn Minuten und zwei Strafen später lautete der Spielstand 6:1 für die Tessinerinnen. Das Trainerduo reagierte, indem sie das Timeout einzogen und eine klare Ansage hielten. Entweder die Appenzellerinnen glauben an den Sieg und legen den Schalter um oder es wird mit einer Schlappe ändern. Dies war der Startschuss für die Aufholjagd. In der 33. Minute legte Geraldine Wöcke Viviane Manser den Ball auf, den sie mit einem satten Weitschuss im gegnerischen Tor versenkte. Kurz darauf landete ein hoher Ball vor dem Tor der Tessinerinnen. Corina Zwingli schnappte sich den Ball und erzielte das 6:3. Kurz vor Drittelsende wurde erneut eine nicht ganz zu verstehende Strafe gegen den UH Appenzell ausgesprochen. Dennoch konnten die Appenzellerinnen das 6:3 in die Kabine retten.

Nach der Pause musste der UH Appenzell noch eine Minute in Unterzahl agieren. Die Strafe wurde glücklicherweise unbeschadet überstanden. Die Pause hat die Aufholjagd nicht gestoppt: Alle waren davon überzeugt, dass dieses Spiel noch längst nicht verloren ist. Viviane Manser verkürzte in der 43. Minute auf 6:4. Doch die Tessinerinnen liessen sich dies nicht gefallen und zogen wieder mit einem 3-Tore-Vorsprung davon. Innerhalb einer Minute verkürzten die Appenzellerinnen durch zwei Tore von Nicole Fässler auf 7:6. Eine zuerst gezeigte rote Karte gegen eine Tessinerin, zog der Schiedsrichter nach heisser Diskussion wieder zurück. Stattdessen blieb es bei einer Zwei-Minuten-Strafe. Erneut war es Nicole Fässler, die zum dritten Mal die Torfrau der Gegnerinnen bezwang und den vielumjubelten Ausgleich erzielte. Sieben Minuten vor Spielende muss zum vierten Mal eine Appenzellerin auf der Strafbank platznehmen. Getrieben vom Feuer und den Emotionen gelang Rebecca Gmünder das Unterzahltor zur Führung. Der SU Mendrisiotto gab sich aber noch nicht geschlagen. Sie ersetzten die Torfrau durch eine sechste Feldspielerin und prompt glichen sie aus. Der Krimi hatte seinen Höhepunkt erreicht, als eine Sekunde vor Schluss der Siegestreffer fiel, leider aber zu Gunsten der Tessinerinnen zum 9:8.

Nach einem von Strafen geprägten und hektischen Spiel mit viel Körpereinsatz musste sich der UH Appenzell gegen die 2. Platzierten eine Sekunde vor Schluss geschlagen geben. Nichtsdestotrotz kann das noch junge Team der Appenzellerinnen viel aus diesem Spiel mitnehmen. Am nächsten Samstag, 22. Dezember 2018, steht das letzte Spiel im Jahr 2018 an. Die Appenzellerinnen stehen Floorball Uri gegenüber. Der Anpfiff erfolgt um 19:30 Uhr in der heimischen Turnhalle Gringel. Die Appenzellerinnen wollen sich ein Geschenk machen und noch einen Sieg feiern, bevor es in die Weihnachtspause geht. Dafür zählen sie auf Unterstützung ihrer Fans.

SU Mendrisiotto - UH Appenzell 9:8 (2:1, 4:2, 3:5)
Arti e Mestieri, Bellinzona. 107 Zuschauer. SR Chuard/Muntwiler.

Tore: 1. S. Schmid (S. Eberle) 0:1. 1. S. Teggi (A. Zulji) 1:1. 16. S. Teggi 2:1. 21. G. Pini (R. Virtanen) 3:1. 26. S. Teggi (A. Zulji) 4:1. 27. R. Virtanen (S. Teggi) 5:1. 32. S. Teggi (E. Ratti) 6:1. 34. V. Manser (G. Wöcke) 6:2. 36. C. Zwingli (B. Brander) 6:3. 42. V. Manser 6:4. 43. S. Sauter (R. Virtanen) 7:4. 48. N. Fässler (R. Gmünder) 7:5. 48. N. Fässler (S. Eberle) 7:6. 50. N. Fässler (G. Wöcke) 7:7. 55. R. Gmünder (N. Fässler) 7:8. 60. E. Ratti (S. Teggi) 8:8. 60. M. Murtorinne (S. Teggi) 9:8.

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen SU Mendrisiotto. 4mal 2 Minuten gegen UH Appenzell.

UH Appenzell: Marianne Knellwolf, Nathalie Müller, Melanie Born, Corinne Knellwolf, Livia Heller, Eliane Störi, Nicole Haag, Geraldine Wöcke, Bernadette Brander, Nicole Fässler, Corina Zwingli, Bibiana Schmid, Samira Eberle, Svenja Manser, Sabrina Schmid, Rebecca Gmünder, Gabriela Graf, Sarah Fuster, Viviane Manser; betreut durch: Aldo Blaser, Marco Solenthaler

Abwesend: Zoe Bischofberger, Vanessa Speck, Alexandra Kern, Cindy Koller, Lea Fritsche, Karin Fässler, Alina Fritsche, Ronja Graf

Bemerkungen: Eva Ratti (SU Mendrisiotto) und Nicole Fässler (UH Appenzell) als beste Spielerinnen ausgezeichnet.