Doppelrunde zum Saisonauftakt

  • Herren 1
  • 14.09.2020
  • Aldo Blaser
  • 1115
 
Die Herren starteten mit einer Doppelrunde in die neue Saison. Während das Ligaspiel zu Hause gegen Winterthur verloren ging, konnte Nesslau auswärts im Cup dank einer Aufholjagd im Schlussdrittel geschlagen werden.

Nachdem die vergangene Saison coronabedingt abrupt zu Ende ging, freute sich das Herrenteam umso mehr auf den Startschuss in die neue Saison. Es ist eine spezielle Saison, welche dem Unihockeysport bevorsteht. Die Ungewissheit, inwieweit sämtliche Spiele plangemäss durchgeführt werden können, sowie die Schutzkonzepte, welche vom Verband beschlossen wurden und einige Einschränkungen mit sich bringen, machen diese Saison zu einer der Ungewöhnlichsten der gesamten Unihockeygeschichte.

Am Samstag um 16:00 konnte das erste Meisterschaftsspiel der Saison 2020/2021 unter den angesprochenen Schutzbestimmungen angepfiffen werden. Gegner war der UHC Winterthur-United, von welchem man wusste, dass er zu den Favoriten für den Titel in dieser Gruppe gehört. Sichtlich motiviert starteten die Appenzeller in die Partie. Es waren jedoch einige Anfangsnervositäten und Unkonzentriertheiten auszumachen, welche die Winterthurer bereits nach 42 Sekunden ausnutzen konnten. Nach einem ungenügend geklärten Abpraller vor dem Appenzeller Tor waren die Gäste im Slot präsenter und konnten das Score eröffnen. Obwohl sich das Heimteam von diesem Gegentor nicht besonders beeindruckt zeigte, gelangen den Winterthurern innert den ersten fünf Spielminuten noch zwei weitere Treffer. Zu wenig konsequent und zu passiv zeigten sich die Innerrhoder auf dem Feld.

Den Start in die neue Saison hatten sich wohl alle Appenzeller anders vorgestellt. Dies änderte jedoch nichts an der Strategie des Heimteams, welches im zweiten Drittel in gleicher Formation agierte. Trotz einigen schön herausgespielten Torchancen waren es erneut die Winterthurer, welche vor dem Appenzeller Tor einen bissigeren, zielstrebigeren Eindruck machten. Als eine Zweiminutenstrafe gegen Aldo Blaser ausgesprochen wurde, dauerte es gerade einmal 15 Sekunden, bis die Gäste auf 0:4 erhöhen konnten. Nun war definitiv eine Reaktion gefordert. Trainer Ernst Widmer, welcher letzte Saison noch selbst für die Appenzeller auf dem Feld stand und am Wochenende den bei den Damen im Einsatz stehenden Marco Mösli als Trainer vertrat, stellte auf zwei Linien um. Dieser Wechsel zeigte Wirkung! Bereits nach wenigen Minuten traf Sepp Räss auf Zuspiel von Michael Sutter durch einen Distanzschuss zum lang ersehnten ersten Treffer der neuen Saison. Sichtlich geweckt und motiviert spielten die Appenzeller weiter mit viel Druck auf den Gegner. Kurz vor der zweiten Drittelspause wurde aufgrund eines Beinstellens eine 2 plus 2-Minuten-Strafe gegen einen Winterthurer ausgesprochen. Diese Strafe ersetzt diese Saison die altbekannte Fünf-Minuten-Strafe. Auch wenn vor der zweiten Drittelspause kein Tor mehr in Überzahl gelang, wollten die Appenzeller in dieser Überzahl unbedingt den zweiten Treffer markieren. Dies gelang Aldo Blaser nach 54 Sekunden im letzten Drittel durch einen Weitschuss im Powerplay auf Pass von Marco Solenthaler. Auch wenn die zweite Zweiminutenstrafe nicht erfolgreich ausgenutzt werden konnte, schloss in der achten Spielminute erneut Verteidiger Räss auf Zuspiel von Neuzugang Dario Löhrer eine schön anzusehende Kombination ab und erzielte den viel umjubelten Anschlusstreffer zum 3:4.

Trotz guter Stimmung in der Halle und angetrieben von den mit Schutzmasken ausgestatteten Zuschauern konnte diese hart erkämpfte Aufholjagt nicht belohnt werden. Die Winterthurer nutzten die offenen Räume, welche sich durch die offensive Spielweise des UH-Appenzell in dieser Spielphase ergaben, gekonnt aus und konnten durch zwei Konter auf 3:6 davonziehen. Joel Untersanders Treffer zum Schlussresultat von 4:6 war leider nur noch Resultatkosmetik. Trotz dieser Niederlage versuchte man die positiven Punkte aus dem Spiel mitzunehmen, um im darauffolgenden Cupspiel vom Sonntag gegen die Nesslau Sharks eine notwendige Reaktion zu zeigen.

In dieser zweiten Cuprunde gegen einen Gegner aus der gleichen Gruppe waren die Vorzeichen auf Derby gestellt. Der „Kampf um den Säntis“, wie das Spiel gegen die Sharks auch genannt wird, begann jedoch wiederum mit einem Paukenschlag. Bereits nach wenigen Minuten stand es wie bereits am Vortag 3:0, dieses Mal für die Gastgeber aus Nesslau. Geweckt vom erneuten Fehlstart in die Partie gelang den Appenzellern im ersten Überzahlspiel dieser Partie der Anschlusstreffer zum 3:1. Joel Untersander spielte quer zu Dario Löhrer, welcher durch einen platzierten Direktschuss reüssierte. Nur 12 Sekunden später zappelte der Ball erneut im Tor der Gastgeber. Andrin Sutter netzte halbhoch ein. Leider konnten die Appenzeller im zweiten Drittel nicht an die gute Schlussphase des ersten Abschnitts anknüpfen. Dem Heimteam gelangen drei weitere Treffer. Wie bereits am Vortag musste der UH-Appenzell im letzten Drittel einen Dreitorerückstand wettmachen. Das Trainerduo Widmer/Laimbacher stellte erneut auf die identischen zwei Linien um. Und wieder zeigte diese Umstellung Wirkung. Nach fünf gespielten Minuten gelang Verteidiger Marco Solenthaler auf Zuspiel von Joel Untersander durch einen Weitschuss der Anschlusstreffer zum 5:3. Darauffolgend konnten die Appenzeller mehrmals in Überzahl agieren, was ihnen jedoch nicht wunschgemäss gelang. Die Nesslauer Defensive zeigte sich bissig und blockte jegliche Schüsse der Gäste. Wenn trotzdem einmal ein Ball seinen Weg durch die Defensive des Heimteams fand, war es der fantastisch aufspielende Schlussmann der Nesslauer, welcher den Torerfolg verhinderte. Nicht so in der 53. Spielminute. Blaser spielte quer auf Untersander, welcher durch einen satten Direktschuss zum viel umjubelten 5:4 einnetzen konnte. Die Appenzeller zeigten nun die stärkste Phase des Spiels. Nur knapp zwei Minuten später schloss Dario Löhrer einen schön vorgetragenen Konter auf Zuspiel von Aldo Blaser ab. Das darauffolgende Time-Out des Heimteams erlaubte es den Appenzellern kurz durchzuatmen und taktische Inputs entgegenzunehmen. In der 57. Spielminute traf Pascal Frischknecht auf Zuspiel von Joel Untersander zum 5:6, was gleichzeitig das Schlussresultat bedeutete.

Der praktisch identische Spielverlauf der beiden Partien vom Wochenende zeigte den Appenzellern auf, dass noch an diversen Punkten gearbeitet werden muss. Insbesondere in der Anfangsphase des Spiels müssen die Herren zwingend konzentrierter und konsequenter auftreten. Der Sieg am Sonntag gegen die Nesslau Sharks war für die Moral sicherlich enorm wichtig und erlaubt es den Appenzellern nun, sich guten Mutes auf das nächste Meisterschaftsspiel vom kommenden Freitag auswärts gegen Grabs vorzubereiten (Spielbeginn 20:00).